Angewandte Performance-Theorie

Die Vorlesung stellt vor und diskutiert – mit konkreten Aufführungs- und Textbeispielen – künstlerische Arbeiten, die sich ortsbezogen mit Performance auseinandersetzen. Performative Ortsspezifik ist zugleich als ‚Ortsentzug‘ zu denken – in ihrer für Performance inhärenten, situativen Spannung zwischen Realität und Fiktionalität, die reale Orte wie Körper zugleich virtualisiert, ins Mögliche wendet, gleichermaßen faktisch und fiktional. Die ortsspezifische Adressierung der Möglichkeitsbedingungen, Orte selbst als Medium zu nutzen, deterritorialisiert sie zugleich, lässt sie porös werden.

Künstlerische Formen wie Situationismus, Aktionismus, Postmodern Dance, Performance Art, zeitgenössischer Tanz, postmodernes Theater, Body Art, Land Art, soziale Choreographie, Sound- und Video-Landscapes – in all ihren Differenzen – befragen Kunst im öffentlichen Raum in sitespezifischen Ökonomien.

Dabei beziehen sie immer den Ort des Stattfindens ein – explizit oder implizit: Ein reales Stattfinden, das zugleich eine variable, vibrierende, virtualisierte Stätte findet. In unserer postdigitalen Zeit ist Ortsspezifik als Problematisieren der Grenzen zwischen öffentlich und privat nochmals anders künstlerisch, theoretisch, partizipatorisch und (forschungs-)politisch relevant.

Der Kurs thematisiert bedeutende historische und zeitgenössische Performance-Positionen (z.B. Gordon Matta-Clark, Allan Kaprow, Yvonne Rainer, Trisha Brown, Marina Abramović, Mladen Stilinović, Francis Alÿs, Alexandra Pirici, Manuel Pelmus, Ivana Müller, Meg Stuart, Tim Etchells, Mette Ingvartsen, Anne Imhof, Rabih Mroué/Lina Majdalanie Sanneh, Arkadi Zaides u.v.a.). Fokussiert werden noch speziell österreichische Positionen (historisch: z.B. Valie Export, Peter Weibel und zeitgenössisch: z.B. Philipp Gehmacher, Claudia Bosse, Barbara Kraus, Nikolaus Gansterer, Willi Dorner, Sabina Holzer, Doris Uhlich u.v.a.). Fokussiert werden dabei ortsspezifisch-gelesene Formen und Formate von menschlichen und mehr-als-menschlichen (Körper-)Landschaften.

Diese Lehrveranstaltung bietet den theoretischen Hintergrund für unsere praktische Auseinandersetzung mit Performance im Sommersemester 2025.

Der Kurs ist APL assoziiert.

Unterrichtsform: Live-Vorlesung 

Der Kurs wird beim Kick-Off der Abteilung für Ortsbezogene Kunst am Donnerstag, den 03.10.2024 um 10 Uhr am Paulusplatz 5, 1030 Wien vorgestellt. Dort können alle Fragen, die den Kurs betreffen, besprochen werden.

Bitte um eine ganz kurze Begründung für die Anmeldung per Email UND Anmeldung via base!

Die Lehrveranstaltung findet wöchentlich in Präsenz statt – montags: 10:00-12:00h. 

Start: 07.10.2023 (Pflichttermin für alle!!!), Paulusplatz 5, Ortsbezogene Kunst, 1030 Wien

Prüfungsmodalitäten: Aktive Teilnahme an der LV und Impulsreferat ODER ganz kurze schriftliche Arbeit

Info auf der Base Angewandte

Imagecredit: Let’s Pretend (Large), Blackpool, UK, 2016, Foto: Tim Etchells

Krassimira Kruschkova

Paulusplatz 5, Seminarraum 2. Stock
1030 Wien

Winter 2024/2025