Der Kurs fokussiert performative Formate, die künstlerische Zusammenarbeit im Kontext von aktuellen ästhetischen und politischen Diskussionen problematisieren. Die Studierenden entwickeln einzeln oder in Gruppe eigene Arbeiten, von der Kursleiterin fortwährend betreut und vom Feedback aller Kursteilnehmer:innen zu jedem Projekt begleitet. Die performativen Entwürfe werden in der Gruppe besprochen, ausprobiert und am Ende des Semesters präsentiert.
Die Präsentations- und Dokumentationsart während unseres gemeinsamen Arbeitsprozesses ist offen. Adressiert wird dabei die präzise Unschärfe von Parallelwelten, in denen wir so seltsam, problematisch und intensiv zusammengehören.
Fokussiert werden u.a. performative Strategien, die auf dem singulär plural sein (Jean-Luc Nancy) in künstlerischen Arbeitsprozessen insistieren und Andere, Anderes konsequent willkommen heißen. Adressiert wird die Problematik des Zusammenkommens, d.h. der ethischen und ästhetischen Zusammenkunft und Übereinkunft in Performance, die wiederum mit Bezug auf die philosophische Problematik der Gemeinschaft diskutiert wird.
Es handelt sich um ein in jedem Wortsinn kritisches Zusammenkommen, das keine gegebene Gruppe, keinen fixierten Plural voraussetzt, das sich vielmehr mit seiner eigenen Potentialität auseinandersetzt, sofern das ‚Wir‘ immer schon ein temporäres Konstrukt gewesen sein wird. Kollaborationszusammenhänge werden dabei – im Modus einer schrittweisen Intraaktivität (Karen Barad) – als temporäre Konstruktionen begriffen, die das Differente in künstlerischen Arbeitsprozessen zusammenhalten. Dabei ist in der paradoxen Interferenz von Parallelwelten die Uneinlösbarkeit von Gemeinschaftskonzepten sowie die Kontingenz des Kontakts ihr konstitutives Moment.
Die Lehrveranstaltung setzt meinen Wintersemester-Kurs Angewandte Performancetheorie praktisch fort. Willkommen sind natürlich auch Studierende, die diesen Winterkurs nicht besucht haben.
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Prüfungsmodalität: Präsentation und Dokumentation einer eigenen performativen Arbeit.
Die Lehrveranstaltung findet wöchentlich statt – montags 10:00-12:00. (In Absprache mit der Gruppe könnte sich auch ein zweiwöchentlicher Rhythmus mit längeren Sitzungen/Proben als sinnvoll erweisen.)
Info auf der Base Angewandte