Angewandte Performancepraxis: Becoming together

„Der Begriff der Intraaktionen reformuliert die traditionellen Begriffe von Kausalität und Tätigsein in einer fortlaufenden Rekonfiguration sowohl des Wirklichen als auch des Möglichen.“ (Karen Barad)Die zeitgenössische Performancepraxis ist von Körpern im Werden geprägt, von (mehr als) menschlichen Körpern in stets anderen Rekonfigurationen. Es sind Körper und ihre Figurationen, die in Rückbezüglichkeit mit dem Ort, mit dem environment im Werden begriffen sind, ortsspezifisch: Als würden die Ort- und Körperlandschaften reziprok einander und sich selbst entgegentreten und neu hervorbringen – vielmehr als Spekulation statt als Spektakel.

Oft sind es posthuman anmutende Landschaften in anagrammatischenRe-Arrangements von Körper- und Bewegungsfiguren, die dadurch zu anderen Körpern, zu anderen Bewegungen werden, in stets neuen Versuchsanordnungen: Dabei geht es um ein Oszillieren zwischen Darstellung und Ausstellung, engster Gruppe und disseminierten Singularitäten, sowie um die unentscheidbare performative Spannung zwischen Realität und Fiktionalität.

Gefragt wird nach Perspektivenwechsel statt Repräsentation, nach Transformation und Austausch statt Produktion: „production creates; exchange changes“ (Eduardo Viveros de Castro); nach Körpern und Orten, die Relationen sind und nicht einfach Substanz. Es geht um ein Zusammen-Werden auch als gemeinsames Verloren-Gehen: „Getting lost together where the loss of self does not lead to selflessness alone but to a shared state of (non)self.“ (Stefano Harney)  

Die Lehrveranstaltung, in der es uns darum gehen wird, wie wir Dinge bewegen können, die uns bewegen, setzt meinen Wintersemester-Kurs Angewandte Performancetheorie praktisch fort. Willkommen sind auch Studierende, die diesen Kurs nicht besucht haben.

Prüfungsmodalität: Präsentation und Dokumentation einer eigenen performativen Arbeit.Die Lehrveranstaltung findet wöchentlich statt.

Mehr Info auf der Base Angewandte

Imagecredit: Image: Philipp Gehmacher. The Slowest Urgency (an environment), Photo: Eva Würdinger 2022

Krassimira Kruschkova

Paulusplatz 5, Seminarraum 2. Stock
1030 Wien

Summer 2023