Fokussiert werden performative Strategien, die auf dem singulär plural sein (Jean-Luc Nancy) in künstlerischen Arbeitsprozessen insistieren und Andere und Anderes willkommen heißen – in der präzisen Unschärfe von Parallelwelten, in denen wir so seltsam, problematisch und intensiv zusammengehören. Adressiert wird die Problematik des Zusammenkommens, d.h. der Zusammenkunft und der Übereinkunft, der Simultaneität und der Akkumulation in Performance, die wiederum mit Bezug auf die philosophische Problematik der Gemeinschaft diskutiert wird.
Es handelt sich um ein in jedem Wortsinn kritisches Zusammenkommen, das keine gegebene Gruppe, keinen fixierten Plural voraussetzt, das sich vielmehr mit seiner eigenen Potentialität auseinandersetzt, sofern das ‚Wir‘ immer schon ein temporäres Konstrukt gewesen sein wird. Kollaborationszusammenhänge werden dabei – im Modus eines idiorrhythmischen Zusammenlebens (Roland Barthes) oder einer schrittweisen Intraaktivität (Karen Barad) – als temporäre Konstruktionen begriffen, die das Differente in künstlerischen Arbeitsprozessen zusammenhalten. Dabei ist in der paradoxen Interferenz von Parallelwelten die Uneinlösbarkeit von Gemeinschaftskonzepten sowie die Kontingenz des Kontakts ihr konstitutives Moment.
Die Lehrveranstaltung setzt den theoretischen Wintersemester-Kurs Performance und/als ortsbezogene Kunst praktisch fort. Willkommen sind auch Studierende, die diesen Kurs nicht besucht haben.
Prüfungsmodalität: Präsentation und Dokumentation einer eigenen performativen Arbeit.
Die Lehrveranstaltung findet wöchentlich statt.
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Fotocredit: Jérôme Bel: The show must go on, Fotograf: eSeL, 2012