Das Seminar gliedert sich in zwei Stränge: Einerseits entlang inhaltlicher und exemplarischer Beispiele und andererseits im gemeinsamen Reflektieren und Erarbeiten von individuellen Parametern.
Es geht folglich um einen lebendigen Austausch, wo jeder und jede als einziger Botschafter seiner/ihrer Welt genauso über individuelle Erfahrungen, Wissen und eigene Neugierde berichten kann. Verhandelt wird nicht ein abgesicherter Kanon, der bestenfalls in Frage gestellt werden kann, sondern eher um die Frage wie navigiere ich und welche Prozesse sind erforderlich, um mir eine Übersicht zu verschaffen.
Wie forme ich meine eigene Wahrnehmung? Wie prägen mich meine Vorlieben?
Wo lege ich den Maßstab an? Thema ist das eigene Interesse, die Verortung, wo man selbst steht und wie dieser Referenzkreis stets autobiografisch geprägt wird.
Anhand von Beispielen aus Film und Fotografie, Skulptur wie Architektur wird der Versuch unternommen, die Projektionsfläche künstlerischer Manifestationen als Vergleichswissenschaft individueller Erfahrung zu vermessen und interpretieren.
Der Geschmack als kollektives vs. individualistisches Konzept werden dabei ebenso thematisiert wie Zeitgeist, Normierung und Meinungsbildung.
In einer Lebensrealität, wo stete Quantifizierbarkeit, Bestenlisten und Ratings zur Grundlage unserer Erfahrung mutieren, mögen Modelle kritisch hinterfragt werden.
Wer bildet meinen Geschmack? Und kann ich meinem eigenen Algorithmus entrinnen?
Das Seminar hat immanenten Prüfungscharakter bei der Mitarbeit vorausgesetzt wird.
Für eine positive Note ist die Anwesenheit von mind. 80% Voraussetzung. Die Anwesenheit wird dokumentiert. Das abschließende Prüfungsgespräch erfolgt in einer Kleingruppe.
Sollte es die aktuelle Lage erfordern, wird das Seminar oder Teile davon via Zoom abgehalten ggf. können Aufgabenstellungen zwischen den Modul-Blöcken erfolgen.
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Bildtext: Homo Vitruvianus, Leonardo da Vinci, um 1490,Sammlung Galleriadell´Accademia Venezia, Ausstellungsansicht Louvre 2019, ©left rfb. (Roland Fischer-Briand)